Der Leist Engehalbinsel
Was ist der Leist?
Ja, sicher, erst einmal "eure" Quartierorganisation mit dem Motto "Wir fürs Quartier". Doch was bedeutet dieses Wort, wo kommt es her? Ausserhalb Berns ist es kaum bekannt, doch auch in unserer Stadt wissen viele mit dem Begriff nichts anzufangen.
Die Leiste waren geschichtlich gesehen Freundeskreise von mehr oder weniger einflussreichen Männern, die sich regelmässig zum gemeinsamen Umtrunk und Diskutieren getroffen haben. Anfang des 18. Jahrhunderts existierten mehrere solche geschlossenen, zum Teil grösseren Vereinigungen in Bern. Diese Leiste waren sehr locker organisisert und bestanden in ihrer ursprünglichen Form oft nur für wenige Jahrzehnte.
Mit der Gründung des Lorraineleist 1863 erhielt der Begriff erstmals seine heutige Bedeutung: Ein Quartierverein nahm ihn damit für sich in Anspruch. Heute gibt es viele weitere Quartier- und Gassenleiste. Bereits zu Beginn und auch heute noch vertreten sie die Interessen von Gewerbe und Anwohnenden gegen aussen.
Was den Begriff angeht, so kommt er scheinbar von den Leist-Stuben, wo sich die Freundeskreise / Gesellschaften früher trafen. Letztere übten in ihren Häusern die niedere Gerichtsbarkeit aus. Das heisst, wer "gegen die Gesellschafts-Gesetze gefehlt, oder Schulden gemacht hatte, die er nicht zahlen konnte", wurde von der Gesellschaft gebüsst oder mit Arrest bestraft. Auch Gefängniszellen wurden z.T. als Leiststuben bezeichnet. Eine Strafe wurde "geleistet", "Leistung" meinte z.B. auch das Zahlen einer Busse. Bis heute (oder zumindest erinnere ich das aus meiner Schulzeit so) wird "Leist" auch als anderes Wort für Lehrer gebraucht. Dies weil Lehrer bis ins 20. Jahrhundert stark als Bestrafende galten.
Von dieser Bedeutung ist heute nichts übriggeblieben, der Leist Engehalbinsel bestraft niemanden. Er ist Anlaufstelle für Anliegen aus dem Quartier, welche wir – wenn sie im allgemeinen Interesse sind – nach aussen vertreten. Dies tun wir auf zwei verschiedenen Wegen:
Zum einen bringen wir gewisse Themen über die Quartierkommission Länggasse-Engehalbinsel QLE ein, welche offizielle Ansprechpartnerin der Stadt Bern für den ganzen Stadtteil 2 ist. Der Leist ist Mitgliedsorganisation der QLE.
Zum anderen gelangen wir gegebenenfalls auch direkt an Behörden und andere Ansprechpartner, da wo ein Anliegen dies sinnvoll erscheinen lässt.
Nicht zu verwechseln ist der Leist mit dem Leisten: Der Leisten ist ursprünglich ein bearbeitetes Holzstück, welches mehr oder weniger genau einen Fuss abbildet und von SchuhmacherInnen bei der handwerklichen Herstellung eines Schuhs verwendet wird. Von da kommt auch die Redensart "Schuster bleib bei deinen Leisten". Sie meint einerseits, dass wir das tun sollen, was wir am besten können. Oft wird sie auch in dem Sinne verwendet, dass nicht unbedingt Stellung nehmen soll, wer von einer Sache keine Ahnung hat. Wir hoffen, mit unserer Arbeit durchaus bei unseren Leisten zu bleiben.
Herzlichst Ihr Leist
Quelle: Wikipedia
Ja, sicher, erst einmal "eure" Quartierorganisation mit dem Motto "Wir fürs Quartier". Doch was bedeutet dieses Wort, wo kommt es her? Ausserhalb Berns ist es kaum bekannt, doch auch in unserer Stadt wissen viele mit dem Begriff nichts anzufangen.
Die Leiste waren geschichtlich gesehen Freundeskreise von mehr oder weniger einflussreichen Männern, die sich regelmässig zum gemeinsamen Umtrunk und Diskutieren getroffen haben. Anfang des 18. Jahrhunderts existierten mehrere solche geschlossenen, zum Teil grösseren Vereinigungen in Bern. Diese Leiste waren sehr locker organisisert und bestanden in ihrer ursprünglichen Form oft nur für wenige Jahrzehnte.
Mit der Gründung des Lorraineleist 1863 erhielt der Begriff erstmals seine heutige Bedeutung: Ein Quartierverein nahm ihn damit für sich in Anspruch. Heute gibt es viele weitere Quartier- und Gassenleiste. Bereits zu Beginn und auch heute noch vertreten sie die Interessen von Gewerbe und Anwohnenden gegen aussen.
Was den Begriff angeht, so kommt er scheinbar von den Leist-Stuben, wo sich die Freundeskreise / Gesellschaften früher trafen. Letztere übten in ihren Häusern die niedere Gerichtsbarkeit aus. Das heisst, wer "gegen die Gesellschafts-Gesetze gefehlt, oder Schulden gemacht hatte, die er nicht zahlen konnte", wurde von der Gesellschaft gebüsst oder mit Arrest bestraft. Auch Gefängniszellen wurden z.T. als Leiststuben bezeichnet. Eine Strafe wurde "geleistet", "Leistung" meinte z.B. auch das Zahlen einer Busse. Bis heute (oder zumindest erinnere ich das aus meiner Schulzeit so) wird "Leist" auch als anderes Wort für Lehrer gebraucht. Dies weil Lehrer bis ins 20. Jahrhundert stark als Bestrafende galten.
Von dieser Bedeutung ist heute nichts übriggeblieben, der Leist Engehalbinsel bestraft niemanden. Er ist Anlaufstelle für Anliegen aus dem Quartier, welche wir – wenn sie im allgemeinen Interesse sind – nach aussen vertreten. Dies tun wir auf zwei verschiedenen Wegen:
Zum einen bringen wir gewisse Themen über die Quartierkommission Länggasse-Engehalbinsel QLE ein, welche offizielle Ansprechpartnerin der Stadt Bern für den ganzen Stadtteil 2 ist. Der Leist ist Mitgliedsorganisation der QLE.
Zum anderen gelangen wir gegebenenfalls auch direkt an Behörden und andere Ansprechpartner, da wo ein Anliegen dies sinnvoll erscheinen lässt.
Nicht zu verwechseln ist der Leist mit dem Leisten: Der Leisten ist ursprünglich ein bearbeitetes Holzstück, welches mehr oder weniger genau einen Fuss abbildet und von SchuhmacherInnen bei der handwerklichen Herstellung eines Schuhs verwendet wird. Von da kommt auch die Redensart "Schuster bleib bei deinen Leisten". Sie meint einerseits, dass wir das tun sollen, was wir am besten können. Oft wird sie auch in dem Sinne verwendet, dass nicht unbedingt Stellung nehmen soll, wer von einer Sache keine Ahnung hat. Wir hoffen, mit unserer Arbeit durchaus bei unseren Leisten zu bleiben.
Herzlichst Ihr Leist
Quelle: Wikipedia